Mit der »Active City«-Strategie will Ham­burg sich als Sport­stadt pro­fi­lie­ren, den Stadt­raum even­ti­sie­ren und die Bevöl­ke­rung akti­vie­ren. Es geht also um mehr als etwas Bewe­gung im All­tag. Der Sport wird zum Trans­mis­si­ons­rie­men des vor­an­schrei­ten­den Umbaus von Stadt, Staat und Gesell­schaft ent­lang neo­li­be­ra­ler Pro­gramme. Nun steht eine erneute Olympia-Bewerbung im Raum. 
Seit dem Mas­sa­ker der Hamas am 07. Okto­ber 2023 gibt es auch in Ham­burg eine Flut anti­se­mi­ti­scher Vor­fälle. Wir haben gemein­sam mit Bag­rut e.V. eine Chro­nik über das ver­gan­gene Jahr erstellt, um das Aus­maß und die For­men des Anti­se­mi­tis­mus sicht­bar zu machen. 
Der Über­fall der radikal-islamischen Hamas auf Israel am 7. Okto­ber 2023 und das fol­gende Mas­sa­ker mit über 1.200 Todes­op­fern sind eine Zäsur – selbst in der an grau­en­vol­len Ereig­nis­sen kei­nes­wegs armen Geschichte des Anti­se­mi­tis­mus. Ihre glo­ba­len Nach­wir­kun­gen sind auch in Ham­burg zu spüren. 
Im Her­zen Ham­burgs wurde der ehe­ma­lige Flak­turm IV, der Bun­ker an der Feld­straße, auf­ge­stockt und begrünt. In die­sem Zuge sollte auch ein Dach­gar­ten als Park für die Öffent­lich­keit ent­ste­hen. Her­aus­ge­kom­men ist eine alles andere als ein­la­dende Dau­er­wer­be­flä­che. Sie ist auch ein Fens­ter auf die der­zei­tige Stadt­ent­wick­lung und ‑ver­wer­tung.
Eine Mauer mit Stacheldraht auf der "Bismak Sucks!" geschrieben steht. Im Hintergrund ist die Hamburger Bismarkstatue zu sehen.
Die Ham­bur­ger AfD ver­brei­tet immer wie­der klas­sisch revi­sio­nis­ti­sche The­sen, die vor allem den Holo­caust und die Kolo­ni­al­ge­schichte umdeu­ten. Vor allem aber ver­tritt sie einen nost­al­gi­schen Natio­na­lis­mus, der Mythen über die deut­sche Ver­gan­gen­heit entwirft. 
Am 19.01. eröff­nete im Ham­bur­ger Rat­haus eine Son­der­aus­stel­lung über »Rechte Gewalt in Ham­burg von 1945 bis heute«. Sie bie­tet einen guten Über­blick, ringt aber mit eini­gen Schwie­rig­kei­ten. Unser Autor hat dar­über mit den Kurator:innen Lenn­art Onken und İbrahim Ars­lan gesprochen. 
Seit 1977 sind Frau­en­häu­ser in Ham­burg uner­läss­lich für den Schutz vor Gewalt. Doch die Plätze sind rar und die Finan­zie­rung von poli­ti­schem Wohl­wol­len abhän­gig. Anläss­lich des Inter­na­tio­nen Tags gegen Gewalt an Frauen fragt unsere Autorin eine Mit­ar­bei­te­rin: Wie geht es den Ham­bur­ger Frau­en­häu­sern heute? 
Am 18. Sep­tem­ber wird im Rah­men des Har­bour Front Lite­ra­tur­fes­ti­vals in Ham­burg der renom­mierte Klaus-Michael Kühne-Preis ver­lie­hen. Nun haben zwei nomi­nierte Schriftsteller:innen ihre Teil­nahme abge­sagt – weil der Geld- und Namens­ge­ber die NS-Historie sei­nes Fami­li­en­un­ter­neh­mens nicht aufarbeite. 
Kühne + Nagel ist eines der größ­ten Logis­tik­un­ter­neh­men der Welt. Die Grund­lage dafür schuf die Betei­li­gung des Unter­neh­mens an NS-Verbrechen – und seine ›Ari­sie­rung‹ im Jahr 1933. Wäh­rend in Bre­men nun ein Mahn­mal ent­steht, gibt es in Ham­burg bis­lang keine Pra­xis des Erinnerns. 
Am 22. August jährt sich das neo­na­zis­ti­sche Atten­tat in der Ham­bur­ger Hals­ke­straße zum 42. Mal. Eine ange­mes­sene Gele­gen­heit, sei­ner Opfer zu geden­ken und sich die wider­sprüch­li­che gesell­schaft­li­che Aus­ein­an­der­set­zung um die­sen wohl ers­ten ras­sis­ti­schen Mord­an­schlag in der Bun­des­re­pu­blik in Erin­ne­rung zu rufen. 
Wäh­rend sich Frauen immer mehr Raum erkämpft haben und geschlecht­li­che Ungleich­hei­ten ange­gan­gen wur­den, blieb die Her­bert­straße an der Ree­per­bahn für sie bis heute tabu – für einen Teil der Frauen zumin­dest. Wie kommt das und was hat das mit dem Patri­ar­chat und männ­li­chen Herr­schafts­an­sprü­chen zu tun? 
Zwei neue Bücher über Olaf Scholz schrei­ben ihm han­sea­ti­sche Tugen­den zu und emp­feh­len ihn als Ver­wal­ter des neo­li­be­ra­len Sta­tus Quo. Was wirk­lich über Scholz zu sagen wäre, fällt in die­ser staats­jour­na­lis­ti­schen Image­pflege unter den Tisch. 
Der Inves­tor des Hols­ten­are­als ist finan­zi­ell stark ange­schla­gen und steht zudem unter Betrugs­ver­dacht. Jetzt hat die Stadt den Pla­nungs­stopp ver­kün­det. Für die Ent­wick­lung des Quar­tiers auf dem ehe­ma­li­gen Brauerei-Gelände in Altona-Nord ist das eine unver­hoffte Chance. Sie muss unbe­dingt ergrif­fen werden. 
Für nur ein Wochen­ende im März war in Ham­burg eine Aus­stel­lung des Künst­lers Ger­rit Frohne-Brinkmann zu sehen. Seine Instal­la­tio­nen waren der Vacanti-Maus gewid­met. Hätte man die­sem skur­ri­len Hybrid­we­sen nur bes­ser gelauscht: Wäh­rend nur wenige Meter ent­fernt die Impfgegner:innen mar­schier­ten, ließ sich von den Mäu­sen etwas von fal­scher Wis­sen­schafts­feind­schaft erfahren. 
Die Born­platz­syn­agoge im Grin­del­vier­tel soll wie­der auf­ge­baut wer­den. Das beschloss die Bür­ger­schaft im Januar 2020. Über die Umset­zung aller­dings wird seit­her hef­tig gestrit­ten. Das für Mitte des Jah­res ange­kün­digte Ergeb­nis einer Mach­bar­keits­stu­die wird die nächste Runde der Debatte ein­läu­ten. Aber was steht hier eigent­lich zur Diskussion? 
Vor gut zwei Wochen begann die Inva­sion der rus­si­schen Armee in die Ukraine. Die Sach- und Infor­ma­ti­ons­lage ist unüber­sicht­lich und ver­än­dert sich stän­dig, doch jeder Tag bringt neue Schre­ckens­mel­dun­gen. Mil­lio­nen Men­schen flie­hen nach Wes­ten. Wie reagiert Ham­burgs Linke? 
Erst im Januar 2022 kam Corona so rich­tig in den Ham­bur­ger Knäs­ten an. Die Pan­de­mie­maß­nah­men der Jus­tiz ver­schlech­tern die Haft­be­din­gun­gen noch, die seit der Ära Schill ohne­hin auf einem nied­ri­gen Niveau sind. Die Pan­de­mie brachte aber auch über­ra­schende Ver­bes­se­run­gen mit sich – die indes wohl nur vor­über­ge­hend waren. 
Pau­li­haus, Schil­ler­oper und Stern­brü­cke sind Ham­burgs umstrit­tenste Abriss- und Bau­vor­ha­ben. In der Tat sind sie nicht zu befür­wor­ten. Trotz­dem über­zeugt der Pro­test dage­gen nicht. Denn: Was spricht gegen den Abriss maro­der Bau­ten? Ein klei­ner Spa­zier­gang wirft die große Frage auf: Wo sind die stadt­pla­ne­ri­schen Uto­pien der Moderne geblie­ben? (Teil I) 
In den letz­ten Wochen des Jah­res 2021 erhielt der Ham­bur­ger »Querdenken«-Ableger Auf­trieb und orga­ni­sierte zeit­weise die größ­ten Pro­teste der Bun­des­re­pu­blik. Lokal­presse und manch anti­fa­schis­ti­sche Gruppe spre­chen der Bewe­gung ab, bür­ger­lich zu sein – womög­lich soll­ten Kri­tik und Gegen­pro­test jedoch genau das fokussieren. 
Der Ham­bur­ger Dom ist belieb­tes Aus­flugs­ziel für kurz­zei­ti­ges Ver­gnü­gen. Der Spaß hat jedoch sei­nen Preis, den nicht zuletzt Saisonarbeiter:innen aus dem Aus­land zah­len. Die Lokal­presse ver­brei­tet hin­ge­gen das Glücks­ver­spre­chen des größ­ten Volks­fes­tes im Nor­den. Gäbe es nicht bes­sere Ver­wen­dungs­mög­lich­kei­ten für eine Frei­flä­che mit­ten in der Stadt? 
Die Szene Ham­burg ist in die­ser Stadt eine Insti­tu­tion. Seit bald 50 Jah­ren erscheint das Stadt­ma­ga­zin monat­lich. Es ver­stand sich nie als Teil einer Gegen­öf­fent­lich­keit, lie­ferte aber den­noch mit­un­ter kri­ti­schen Jour­na­lis­mus. Heute ist es kaum mehr als ein Anzei­gen­blatt. Wir haben uns das Novem­ber­heft angeschaut. 
Vor 98 Jah­ren begann der „Ham­bur­ger Auf­stand“ der KPD. Der letzte Revo­lu­ti­ons­ver­such in Ham­burg schei­terte zwar bei­nahe sofort, wirkte aber in der Kar­riere Ernst Thäl­manns und der Sta­li­ni­sie­rung der KPD nach. Wie kann eine Annä­he­rung an die weit­ge­hend ver­ges­se­nen Ereig­nisse von damals heute aussehen? 
Das Biblio­theks­ge­bäude, in dem der Kunst­his­to­ri­ker Aby War­burg (1866–1929) die letz­ten Jahre sei­nes Lebens forschte, steht immer noch in Ham­burg. Sein Bestand – ca. 60.000 Bände und War­burgs Auf­zeich­nun­gen – konnte 1933 nach Lon­don geret­tet wer­den. Eine Aus­stel­lung bringt War­burgs unvoll­ende­tes Haupt­werk, den Bil­der­at­las Mne­mo­syne, nun zurück. 
Ham­bur­ger Han­dels­fir­men betei­lig­ten sich wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs inten­siv an der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Besat­zungs­herr­schaft im öst­li­chen Europa. Die Geschichte die­ser Zusam­men­ar­beit spielt in der loka­len Erin­ne­rungs­kul­tur prak­tisch keine Rolle. Unser Autor leuch­tet die Hin­ter­gründe des soge­nann­ten »Ost­ein­sat­zes« der Ham­bur­ger Wirt­schaft aus. 
Der Über­griff auf einen Juden bei einer pro­is­rae­li­schen Mahn­wa­che am 18. Sep­tem­ber in der Mön­cke­berg­straße bewegte bei der Wie­der­auf­nahme der Mahn­wa­che am ver­gan­ge­nen Sams­tag nur wenige Hamburger:innen. Warum soli­da­ri­sie­ren sich nicht mehr mit dem Opfer? Unser Autor hat sich die Kund­ge­bung angesehen. 
In der Hafen­City ent­steht momen­tan das dritt­höchste Gebäude Deutsch­lands. An dem Pres­ti­ge­pro­jekt »Elb­tower« offen­bart sich die enge Ver­flech­tung von Wirt­schaft und Poli­tik in Ham­burg – und die beson­dere Rolle, die der ehe­ma­lige Bür­ger­meis­ter Olaf Scholz dabei spielt. 
Im Zen­trum Ham­burgs übt sich eine neue Aus­stel­lung der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung in Legen­den­bil­dung. Kann sie den Macher und Macht­po­li­ti­ker Schmidt zu guter Letzt doch noch als »Super­de­mo­kra­ten« prä­sen­tie­ren? Und wie geht sie mit Schmidts Zeit als Offi­zier der Wehr­macht um? Unser Autor hat ihr einen kri­ti­schen Besuch abgestattet. 
In Ham­burg steht seit 1906 das welt­weit größte Bismarck-Denkmal. Dass es von der Stadt nun teuer saniert wurde, hat eine Debatte um die Umge­stal­tung des Denk­mals und Ham­burgs Umgang mit sei­ner Kolo­ni­al­ge­schichte ausgelöst. 
In bes­ter Ham­bur­ger Als­ter­lage resi­diert das Isla­mi­sche Zen­trum Ham­burg mit sei­ner »Blauen Moschee«. Es fun­giert als euro­päi­sche Ver­tre­tung der isla­mis­ti­schen Des­po­tie im Iran. Seit 2012 wird es durch einen Staats­ver­trag mit der Stadt Ham­burg poli­tisch geför­dert. Nach dem Wil­len von SPD und Grü­nen soll das so wei­ter­ge­hen. Warum? 
Die Elb­phil­har­mo­nie ist nicht nur schnell zum Sym­bol für Ham­burg gewor­den, zum Tou­ris­mus­ma­gne­ten und zur Vor­lage für Hei­mat­kitsch. Sie ist auch der vor­läu­fig krö­nende Abschluss einer Stadt­ent­wick­lung nach polit-ökonomischen Erfor­der­nis­sen. Eine Ent­wick­lung, in der die Herr­schaft des Men­schen über die Natur eine wesent­li­che Rolle spielt.